Die Leuphana Universität Lüneburg steht als humanistische, nachhaltige und handlungsorientierte Universität für Innovation in Bildung und Wissenschaft. Methodische Vielfalt, interdisziplinäre Zusammenarbeit, transdisziplinäre Kooperationen mit der Praxis und eine insgesamt dynamische Entwicklung prägen ihr Forschungsprofil in den Kernthemen Bildung, Kultur, Management/Technologie, Nachhaltigkeit und Staat. Ihr internationales Studienmodell mit dem Leuphana College, der Leuphana Graduate School und der Leuphana Professional School ist deutschlandweit einmalig und vielfach ausgezeichnet.
Für das Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft an der Fakultät Kulturwissenschaften im DFG-Forschungsprojekt „Lena Meyer-Bergners sozial-transformativer Moderne-Begriff in den globalen gesellschaftlichen Umbrüchen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“, das im Rahmen der Umwidmung einer DFG-Eigenen Stelle unter Leitung von Dr. Sandra Neugärtner durchgeführt wird, sucht die Universität zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine verantwortungsvolle, motivierte und engagierte Persönlichkeit als Wissenschaftliche:n Mitarbeiter:in (EG 13 TV-L) im Umfang von 65 % der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit einer/eines Vollbeschäftigten befristet bis zum 30.11.2025 zu besetzen.
Das Dissertationsprojekt soll zum Themenbereich „Russische und sowjetische Avantgarden“ umgesetzt werden, wodurch es eine Schnittstelle mit dem DFG-Forschungsprojekt haben wird. So beschäftigt sich das DFG-Forschungsprojekt mit der Textil- und Grafikdesignerin Lena Meyer-Bergner (1906–1981), die, nachdem sie bereits seit Mitte der 1920er Jahre maßgeblich von der sowjetischen Avantgarde beeinflusst wurde, 1931 in die UdSSR emigrierte, um bis 1936 an der Umsetzung des zweiten Fünf-Jahres-Plans mitzuwirken.
Die russische, beziehungsweise sowjetische Avantgarde befand sich zwischen 1912 und 1936 in einer kontinuierlichen Selbsttransformation, von Ateliermalern zu Raumkonstrukteuren, Produktivisten, Fotografen, Medienschaffenden und Ausstellungsgestaltern. Zu den weniger bekannten Vertretern dieser Epoche gehören Aleksandr Vesnin, Aleksei Kruchenykh, Gustavs Klucis, Aleksandr Deineka und Dziga Vertov, sowie eine große Anzahl von Frauen, etwa Natalia Goncharova, Liubov Popova, Olga Rozanova, Varvara Stepanova, Elena Semenova, Aleksandra Ekster, Valentina Kulagina, Sophie Küppers, Mariia Bri-Bein und Elizaveta Svilova. Daneben gibt es zahlreiche noch kaum bekannte Positionen, die – in den späten 1920er/frühen 1930er-Jahren aus Mitteleuropa kommend – zeitweise die Transformationsprozesse in der UdSSR mitbestimmten, u.a. Eva Zeisel, Marie Reidemeister, Gerd Arntz, Philipp Tolziner und Konrad Püschel.
Im Rahmen des Dissertationsprojekts soll das Wirken eines/einer Vertreter:in der russischen oder sowjetischen Avantgarde oder aber eines/einer Protagonist:in, der oder die – etwa im Zusammenhang mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten – in die UdSSR emigrierte, um sich am Aufbau der ersten sozialistischen Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu beteiligen, untersucht werden.
Das Dissertationsprojekt und das DFG-Projekt werden dialogisch zusammenarbeiten, um übergreifende Fragen zu beantworten; zum Beispiel: Wie setzten Künstler:innen ihre utopischen Vorstellungen in materielle Form um, sowohl bildlich als auch räumlich? Inwieweit haben ihre Formen Prozesse der Emanzipation und des sozialen Wandels hervorgebracht? Ziel ist es, vom partikulären Fall, Erkenntnisse zu gewinnen, wie die Künstler:innen ihre eigene Rolle und Wirksamkeit in der neuen Gesellschaftsformation neu definierten, um das Versprechen der Revolution zu verwirklichen.
Ihre Aufgaben:
- Eigene wissenschaftliche Weiterqualifikation mit einem für die Stelle einschlägigen Dissertationsprojekt
- Forschungsbezogene Mitarbeit an dem Forschungsprojekt „Lena Meyer-Bergners sozial-transformativer Moderne-Begriff in den globalen gesellschaftlichen Umbrüchen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“
- Mitwirkung bei organisatorischen, projektbezogenen Aufgaben, bzgl. Kooperationen, Workshops, etc.
Ihr Profil:
- Überdurchschnittlich abgeschlossenes universitäres Hochschulstudium, idealerweise mit einer interdisziplinär orientierten Abschlussarbeit (z.B. Master-Arbeit) aus dem Bereich Kunstwissenschaft (moderne Kunst)
- Historische, theoretische und systematische Kenntnisse im Feld der modernen Kunst
- Hohe theoretisch-methodische Interessen und Fähigkeiten
Sprachkenntnisse in Russisch sind wünschenswert
- Kulturwissenschaftliche Orientierung
Ihre Bewerbung:
Für inhaltliche Rückfragen steht Ihnen Dr. Sandra Neugärtner zur Verfügung (sandra.neugaertner@leuphana.de).
Informationen über uns und unsere Aktivitäten finden sich auf unserer Homepage: http://www.leuphana.de/institute/ipk.html;
Die Leuphana Universität Lüneburg fördert die berufliche Gleichstellung der Geschlechter und die Heterogenität unter ihren Mitgliedern. Bewerbungen von Menschen mit Schwerbehinderung werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Bitte beachten Sie auch unsere Datenschutzhinweise für Bewerber:innen.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bitte senden Sie diese mit allen üblichen Unterlagen (CV, 3-seitiges Exposé des Dissertationsvorhabens, Zeugnisse) (bitte ohne Foto) bis zum 24.11.2022 digital (zusammengefasst in einer PDF-Datei) oder postalisch an:
Leuphana Universität Lüneburg
Personal und Recht / Bewerbungsmanagement
Kennwort: Moderne-Begriff
Universitätsallee 1
21335 Lüneburg
bewerbung@leuphana.de